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Presseberichte  
     
 

  Schmelztiegel-Musik



Die „Creole Clarinets“ stellten auch brasilianische Choros vor.
                                                                 Foto: Martin Borck

Gronau - Nicht nur New Orleans war im 19. Jahrhundert ein Schmelztiegel für unterschiedliche Musikstile. Auch in Brasilien wurde damals aus europäischer Popularmusik wie Walzer und Polka plus aus Afrika stammenden Rhythmen und Klänge Neues entwickelt: der Choro. Am Donnerstagabend stellten die „Creole Clarinets“ bei einem Konzert im Restaurant Driland Beispiele dieser temporeichen, fröhlichen Musikart vor.

Die Parallelen zum traditionellen Jazz aus New Orleans erleichterten den erfahrenen Jazzmusikern den Zugang zu der brasilianischen Spielart: Hohes Tempo, Improvisationen und Phrasierungen sind Jazzern wahrlich nicht fremd; doch sollte man die Besonderheiten brasilianischer Rhythmik nicht unterschätzen. Die schüttelt man nicht mal so aus dem Handgelenk. Den fünf Herren gelangen die Ausflüge in die südamerikanischen Klangwelten sehr ordentlich. Absolut zu Hause waren sie bei den jazzigen Titeln zum Beispiel von Fats Waller oder Django Reinhard und bei den kreolischen Stücken. Thomas LEtienne und Uli Wunner (Saxofon und Klarinetten) erwiesen sich als eingespieltes Duo, das sich die musikalischen Bälle geschickt zuwarf. Die Rhythmussektion mit Mike Goetz (Piano), Norman Amberson (Drums) und Karel Algoed (Bass) gab dem Gefüge Halt. Die Herren taten sich immer wieder solistisch hervor.

Martin Borck, Gronau