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Presseberichte  
     
 

Samtpfote mit Fleischermesser



Eines der Bilder des New Orleanser Malers Matt Rinard, die derzeit in der Galerie van Almsick in Epe ausgestellt sind.

                                                                                                        Foto: swb

Gronau-Epe - New Orleans und Musik gehören einfach zusammen. Wer dann auch noch im French Quarter lebt, ist wahrlich mittendrin im musikalischen Geschehen. Das spiegelt sich auch in den Arbeiten des Grafikers und Zeichners Matt Rinard wider, der nun zum wiederholten Male mit seinen farbenfrohen Musikbildern in der Galerie van Almsick vertreten ist.

So zeigen seine Farbradierungen in vielen verschiedenen Variationen Trompeter und Saxofonspieler, die in typisch New Orleanser Kneipen unter enormen Deckenventilatoren jammen. Häufig stehen aber auch die Instrumente im Vordergrund, und die Musiker verschwinden dahinter zu anonymen Figuren. So bei „Piano Player“ mit der riesigen Klaviertastatur, die von enormen Händen bearbeitet wird. Der übrige Körper des Musikers wird demgegenüber in starker Verkürzung auf ein winziges Anhängsel reduziert.
Darüber hinaus spielen in den Arbeiten des Amerikaners Hunde und Katzen eine wichtige Rolle. Wobei er das sprichwörtlich schlechte Verhältnis der beiden Tierfamilien bevorzugt aufs Korn nimmt. Zumeist stellt er diese Tiere recht vermenschlicht dar und lässt in „Ein-Bild-Comics“ seinen eigenwilligen Humor zum Tragen kommen. Wenn etwa die Katze mit sanfter Pfote den Duschvorhang zur Seite schiebt und mit gezücktem Fleischermesser auf die ahnungslos duschende Hündin starrt, fühlt man sich natürlich sofort an den Hitchcock-Klassiker „Psycho“ erinnert. Betitelt hat Rinard diese Grafik mit „Psycho Kitty“. Liebevoll gestaltete Details wie die Tapete mit Knochenmuster machen den weiteren Reiz seiner Arbeiten aus.
Matt Rinard war am Sonntag nicht wie angekündigt zur Ausstellungseröffnung in die Galerie van Almsick gekommen, da er anderweitige Verpflichtungen in seiner Heimatstadt New Orleans wahrnehmen musste, wie Elmar Hoff, Initiator der gronauprojekte, in seiner kurzen Einführung während der Vernissage erklärte. Zwölf Sängerinnen und ein Sänger des Gronauer Gospelchores „Soulful Swinging Singers“ stimmten dafür aber schon mit ihrem Kurzauftritt ein wenig auf das bevorstehende Jazzfest ein.

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