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Presseberichte  
     
 

Es muss noch viel getan werden

Gronau-Epe.  Für Lillian Boutté entwickelte sich das Konzert in der Galerie van Almsick am Dienstagabend zu einer emotionalen Angelegenheit. Einerseits war die Sängerin sichtlich gerührt über die Torte, mit der Elmar Hoff („Gronau-Projekte“) sie aus Anlass ihres 25-jährigen Bühnenjubiläums überraschte. Doch da war mehr: Die spürbare Sympathie, die das Publikum ihr und ihrer Heimatstadt New Orleans entgegenbringt, übertrug sich auf ihre Gemütslage. Und nicht zuletzt lassen die politischen Änderungen in den USA, das von vielen so sehr herbeigesehnte Ende der bleiernen Bush-Ära, auf eine Verbesserung der Lage in New Orleans hoffen. Denn die Stadt am Mississippi ist nach dem Wirbelsturm Katrina 2005 noch längst nicht wieder aufgebaut. „Es muss noch so viel getan werden“, sagte Lillian Boutté im Gespräch mit den WN. Und sie lobte ihren „Bruder“ Elmar Hoff und seine Frau. „Sister Christa“. Hoff setzt sich von Gronau aus mit der Aktion „Help New Orleans“ für die Stadt und ihre Menschen ein.



Eine Überraschungstorte präsentierte Elmar Hoff Lillian Boutté zu ihrem 25-jährigen Bühnenjubiläum. Denise Gordon (l.) und Thomas L‘Etienne schauen zu.
(Foto: -mb-)

Nicht zuletzt gehörten auch die beiden Konzerte in Epe in den Rahmen der Aktion. Erlöse kommen den verschiedenen Hilfsprogrammen in New Orleans zugute, unter anderem der Musicians Clinic, in der Musikern medizinische Hilfe zuteil wird.
Auf jeden Fall traten Lillian Boutté, der offiziellen musikalischen Botschafterin ihrer Heimatstadt, während des Konzerts angesichts des mitfühlenden Engagements der Gronauer mehrfach die Tränen in die Augen.
Der Titel „Do you know how it feels to miss New Orleans“ erhielt eine doppelte Ladung.
Nicht dass das Konzert in Traurigkeit abgeglitten wäre. Es hatte fröhlich begonnen, und der Spaß an der Musik zog sich durch das Konzert. Dan Vappie (Bass), Thaddeus Richard (Piano), Shannon Powell (Drums) und Thomas L`Etienne (Klarinette und Saxofon) legten mit karibischen Rhythmen und Cajun los. Die Vokalisten Tanya Boutté, Denise Gordon und Gregory Boyd stießen dazu, bevor auch Lillian Boutté ihr Mikro mit dem Kussmund ergriff und in ihrem typisch kraftvollen Gesangsstil loslegte.

Wenn auch mit etwas gebremstem Schaum – im nass-kalten westfälischen Klima hatte sie sich eine leichte Erkältung zugezogen. Alle Sänger und Musiker erhielten die Möglichkeit sich solistisch hervorzutun, Nichte Tanya gab sich in „Baby Doll“ als ungezogenes Mädchen, Denise Gordon brachte das „It‘s wonderful, it‘s marvellous“ in eigenem Stil, und Gregory Boyd riss das Publikum mit „Fighting for the Lord“ mit.
Den Schlusspunkt setzten die „Music Friends“ mit dem durch Louis Armstrong berühmt gewordenen „What a wonderful world“, in dem die hoffnungsvolle Grundstimmung der Veranstaltung widerspiegelte.

Martin Borck

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